Die wenige Chancen, die sich unserer Mannschaft boten, blieben ungenutzt, während Thalau eiskalt und mit Glück die Treffer erzielte. So war die Niederlage unvermeidlich, auch wenn es zwischendurch anders aussah.
Unsere Elf begann mit viel Schwung und Druck nach vorne, so dass außer Kania manchmal nur noch zwei Abwehrspieler kurz hinter der Mittellinie standen. Thalau ließ sich weit in die eigene Hälfte fallen, teilweise wurden sie aber auch von uns nach hinten gedrängt. Dadurch wurden die Räume aber immer enger und nicht jeder Pass in die Spitze kam an. Nach den ersten zwanzig Minuten hatte sich Thalau auf unsere Mannschaft besser eingestellt, die entscheidenden Zweikämpfe wurden im Mittelfeld und vor dem eigenen Sechzehner gewonnen, so dass keine zwingenden Chancen für unsere Elf erspielt werden konnten. Bei den wenigen Vorstößen von Thalau zeigte unsere Abwehr aber manchmal kleine Konzentrationsschwächen. Die erste Gelegenheit von Thalau führte dann auch zum Führungstreffer: In der Nähe unserer rechten Eckfahne ging ein Zweikampf verloren, es wurde nicht nachgesetzt (man sollte halt nach Ballverlust nicht gleich die Schultern hängen lassen, sondern weiter kämpfen), so dass der Ball dann wieder ins Zentrum kam, wo ein Thalauer aus 18 m abzog und über die Unterkante der Latte ins Tor schoss (25.). Danach auf beiden Seiten keine besonderen Gelegenheiten mehr. Man fühlte sich an Haunetal erinnert, wo wir ebenfalls 80 % Ballbesitz hatten, aber den entscheidenden Ball in die Spitze nicht spielen konnten.
Zur zweiten Hälfte wurden Niklas Herber und Robby Neuhäußer durch Mario Brähler und Marijan Tukeric ersetzt, wodurch zumindest zeitweise neuer Schwung ins Aufbauspiel kam. Doch schon bald der Rückschlag. Nach einem Abwehrfehler mit Abpraller kam ein Thalauer frei zum Schuss und erhöhte auf 2:0 (52.). Danach stand Thalau noch tiefer und unsere Mannschaft rannte an, kam aber kaum an die Strafraumlinie. Stenger hatte noch eine schöne Gelegenheit, wo er am Fuß des Thalauer Torwarts scheiterte (61.), bevor er bei einem späteren Angriff klar an der Auslinie gelegt wurde. Den fälligen Strafstoß schoss Madzar genau auf die Stelle, die sich der Torwart ausgesucht hatte (70.). Das passte dann zum Gesamtbild, dass die Effektivität sehr zu wünschen übrig ließ. Im weiteren Verlauf scheiterten noch Tukeric, Madzar und Marius Link an der gegnerischen Abwehr, die sich vielbeinig in jeden Schuss warf (73./88.). Der dritte Treffer fiel dann noch unnötigerweise in der Nachspielzeit, als sich unsere Abwehr überrumpeln ließ und Thalau schnell schaltete.
Es gelingt unserer Mannschaft nicht, aus der spielerischen Überlegenheit mit hohem Anteil an Ballbesitz effektive Torchancen zu erarbeiten. Manche Pässe kommen dann zu überhastet, der zügige Seitenwechsel wird zu langsam ausgeführt. So nützt es auch nichts, wenn sich ein Tim Stenger müht, aber nur wenige verwertbare Bälle bekommt. Kommt dann doch mal eine harte Flanke von außen, fehlt es im Zentrum an Abnehmern. Besonders auffallend heute waren auch die schwach geschossenen Eckbälle. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, aber die Mannschaft muss sich da jetzt ganz alleine wieder herauskämpfen.
Die heutige Aufstellung:
Kania; Ohneiser, N. Herber (46. Brähler), Neuhäußer (46. Tukeric), Kröning, Pavic, R. Link, M. Link, Madzar, Curic, Stenger.