Es scheinen sich die Probleme der letzten Saison zu wiederholen. Die Mannschaft fängt sehr gut an, kreiert Chancen, belohnt sich aber nicht, mit der Folge, dass sich Unkonzentriertheien einschleichen und Selbstvertrauen verloren geht.
Patrick Lesser vertraute im heutigen Spiel der Elf vom Freitag (never change a winning team) und die Spieler dankten es ihm zu Beginn. In den ersten 15. Minute sahen die Zuschauer flotte Kombinationen, eine kämpferische Einstellung und glasklare Chancen des Gastes… , die aber nicht positiv umgesetzt wurden. Weder Marius Müller mit einem Weitschuß (2.) noch Maurus Klüber, der allein vor dem einheimischen Torhüter stand (6.), konnten ergebnisorientiert verwerten.
Und so begann Hünfeld nach und nach die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Konnte unser über die gesamte Spielzeit gut aufgelegter Torwart mit einer Glanztat den Rückstand noch vermeiden (21.), musste er sich in der 30. Min. geschlagen geben. Eine gegnerische Ecke wurde unkonzentriert schlecht verteidigt und die Heimelf führte.
Mit diesem Ergebnis gingen die Teams in die Halbzeitpause. Bis dahin zu Beginn ansprechend, aber mit fortlaufendem Spielverlauf unkonzenriert, fahrig, nicht mehr bissig genug.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete. Wiederum ein individueller Fehler, den Hünfeld annahm und mit einem strammen Weitschuß auf 2 : 0 erhöhte (50.). Es wurde nicht besser, Meckereien, mangelndes Zusammenspiel und nicht umgesetzte Einzelchancen führten letztlich dazu, dass Hünfeld mit einem weiteren Fernschuß auf 3 : 0 davon zog (64.).
Als sich unsere Männer dann doch noch zusammenrauften, war es eigentlich zu spät. Ein Freistoß von Marius Müller (70.) und ein Fernschuß vom gleichen Spieler (72.) zum 3 : 2 ließen noch einmal Hoffnungen aufkommen, zumal Patrick Lesser in der 79. Min. ein hundertprozentige Chance auf dem Fuß hatte, aber über das Tor schoß. So machte Hünfeld in der 86. Min. das vierte Tor, nachdem der Ball erst an die Latte sprang und niemand den verwertenden Hünfelder Spieler ernsthaft bedrängte. Das 4 : 3 in der 89. Min. durch Solo Haile-Negussie nach schöner Vorarbeit von Jan Brähler war nur noch Ergebniskosmetik. Alles in allem zu wenig für die Qualität unserer Einzelspieler.
Dem Zuschauer bleibt es ein Rätsel, warum man die Fäden des vorangegangenen überaus positiven Spieles aufgreift, nach 15 Minuten aber aus der Hand gibt und alle durchaus vorhandenen Tugenden heute weitgehend vermissen lässt. Hier gilt es anzusetzen und eine Kontinuität zu gewährleisten. Viel Arbeit für unseren Trainer, aber auch die Spieler sind hier gefordert, zumal sie über die entsprechenden Fähigkeiten verfügen.
Der TSV bot auf: Güclü, Weldetnsae, Haile-Negussi, Vlk (67. Adamski), Klüber (83. Brähler), Lesser, Link, Adamski (30. Kramm), Can, Müller, Malik (56. Lehmann)