Viele gingen heute davon aus, dass die Partie abgesagt wird, aber es wurde auf schwerem Geläuf gespielt.
Es war klar, dass mit einem Sieg am heutigen Tag der Beginn der Aufholjagd gestartet werden kann. Mit diesem Ziel ging man heute auf den Platz gegen einen Gegner aus der Tabellennachbarschaft. Der Boden, der mit zunehmender Spieldauer seine Farbe immer mehr von grün in braun änderte, ließ heute kein technisch hochwertiges Spiel zu. Es musste also über Kampf und Einstellung gehen. Doch schon nach wenigen Minuten der erste Schock: Nach einem Zweikampf ging Neuzugang Prokopenko zu Boden und blieb liegen. Mit ausgekugelter Schulter wurde er durch Habersack ersetzt (7.). Nachdem sich die Auskugelung nicht vor Ort beheben ließ, wurde er zur Behandlung und weiteren Diagnostik ins Krankenhaus gebracht. Wir wünschen ihm auf diesem Weg alles Gute. Der Schock dieser Verletzung musste erst einmal verdaut werden, aber die Mannschaft konzentrierte sich sehr bald wieder auf ihren Einsatz und erspielte sich Feldvorteile. Ein Schuss von Bojanic konnte vom gegnerischen Keeper nur mit der Faust abgewehrt werden, eine Nachschussmöglichkeit ergab sich aber nicht (12.). In der Vorwärtsbewegung wurden Bojanic im Zentrum und immer wieder Stenger auf der rechten Seite gesucht. Man versuchte hier mit den Steilpässen gezielte Nadelstiche zu setzen. Niederaula wusste sich zeitweise dann nur noch mit verstärkter Härte zu wehren, wodurch es nach einer halben Stunde in wenigen Minuten drei gelbe Karten gab, die die Atmosphäre aber beruhigen konnten. Zwischenzeitlich traf Curic aus einer Abseitsposition in den Winkel, in der 40. Minute zog er aus der Distanz nur 1 m am Tor vorbei.
Kurz nach der Pause kurzer Torjubel bei den heimischen Fans: Fuchs eroberte fast an der gegnerischen Strafraumlinie den Ball, ließ für Vukadin liegen, der stramm abzog. Der Torwart konnte nicht festhalten, Stenger staubte ab und traf – nach Ansicht des Assistenten aus Abseitsposition, so dass man weiter auf den ersten Treffer warten musste (51.). Auch Habersack brachte sich noch einmal gut in Szene, als er drei Gegner umspielte, dann aber leider über das Tor abzog (63.). Doch schon bald kam die Erlösung. Stenger eroberte durch einen enormen Sprint einen eigentlich zu lang gezogenen Pass, setzte sich im Strafraum fast noch durch und konnte nur per Eckball gestoppt werden. Die nachfolgende Ecke verfehlte Vukadin mit dem Kopf sehr knapp, Curic am langen Pfosten zog ab, traf aber einen Gegner, von dem der Ball zu Habersack im Strafraum tropfte, der gnadenlos ins untere Eck abzog (69.). Der Jubel war groß. Niederaula war erst einmal geschockt und konnte erst in den berühmten letzten 5 Bachrainer Minuten wieder etwas auftrumpfen. Doch auch diese Zeit des Bangens konnte überstanden werden.
Der Sieg verschafft erst einmal etwas Luft und setzt eine erste Duftmarke am Start nach der Winterpause, auch wenn mit Prokopenko und dem durch Zerrung noch ausgeschiedenen Habersack, die ersten Verletzten zu beklagen sind.
Unser heutiges Team:
Werner; Ohneiser, Vukadin, Kröning, Link, Curic, Herber, Fuchs (71.Malkmus), Bojanic, Stenger, Prokopenko (7. Habersack, 88. Brehl).